Zinsen sind nicht gleich Zinsen

Zinsen sind nicht gleich Zinsen

Auf unserer Crowdinvesting-Plattform führen wir unterschiedliche Arten von Zinsen auf. Neben Basiszinsen gibt es die Early Bird-, die Wertsteigerungs- sowie die Bonuszinsen. Und dann schwirrt noch die durchschnittlich erwartete Verzinsung p.a. herum. In diesem Blogbeitrag erklären wir Ihnen die Unterschiede, warum es diese gibt und wie Sie schlussendlich zu Ihren Zinsen kommen.

Um die verschiedenen Zinsarten zu verstehen, müssen Sie wissen, dass wir zwischen zwei verschiedenen Beteiligungsmodellen unterscheiden, nämlich dem Startup- sowie dem KMU-Modell.

Investieren in ein Startup

Ein Startup ist ein junges, innovatives Unternehmen, das in der Regel ein hohes Wachstumspotenzial hat, eine innovative Idee oder Technologie nutzt, oft disruptiv ist und vor allem (im Unterschied zum KMU) eine starke Skalierbarkeit aufweist. Da sich das Unternehmen jedoch noch in einer sehr frühen Phase befindet, ist es meist weder am Markt etabliert, noch kann es ein stabiles Wachstum sowie ein bewährtes Geschäftsmodell aufweisen.

Investor:innen, die in Startups investieren, werden für das etwaige Ausfallsrisiko mit höheren Zinsen belohnt. Darum sehen Sie auf CONDA folgende drei Zinssätze, wenn es sich um eine Startup-Investition handelt:

  • Basiszinsen
    Im Gegenzug für das Investment hat der/die Investor:in, während er gesamten Vertragslaufzeit, Anspruch auf einen laufenden Zinssatz, die Basiszinsen. Diese sind auf jeder Finanzierungsseite deutlich erkennbar und im Nachrangdarlehensvertrag aufgeführt.
  • Early Bird-Zinsen
    Investor: innen, die gleich zu Beginn der Crowdinvesting-Kampagne, in der sogenannten „Early Bird Phase“ zeichnen, werden mit einen höheren Basiszinssatz belohnt. Im Regelfall liegt der Zinssatz um ca. 1% p.a.* höher und nennt sich – Überraschung – „Early Bird-Zins“. Das Enddatum für den Erhalt des Early-Bird Zinssatz finden Investor:innen jeweils im Nachrangdarlehensvertrag und natürlich auf der Crowdinvesting-Seite des Unternehmens.
  • Wertsteigerungszinsen
    Wertsteigerungszinsen bedeutet, dass der/die Investor:in, also der/die Darlehensgeber:in zusätzlich zu den vereinbarten Basiszinsen auch von einer möglichen Wertsteigerung der Unternehmensbeteiligung am Laufzeitende profitiert.

Wenn das Unternehmen erfolgreich ist und im Laufe der Zeit an Wert gewinnt, kann der Wert der Unternehmensbeteiligung steigen. In Folge profitieren auch die Darlehensgeber: innen von dieser Wertsteigerung. Diese zusätzliche Rendite wird als Wertsteigerungszinsen bezeichnet.

Bei CONDA berechnet sich der „Wertsteigerungszins“ durch Multiplikation des
Beteiligungs-Anteils mit entweder dem Unternehmenswert oder dem Umsatz-Multiple-Unternehmenswert (je nachdem welcher Wert höher ist). Die Formel für die Berechnung sowie die Details dazu, finden Sie jeweils im Nachrangdarlehensvertrag (unter Punkt 5).

Jedenfalls ist wichtig zu beachten, dass Wertsteigerungszinsen nicht garantiert sind und dass der Erfolg des Unternehmens von vielen Faktoren abhängt.

Investieren in ein KMU

Im Gegensatz zu einem Startup, zielt ein KMU (klein- und mittelständiges Unternehmen) darauf ab, ein stabiles und nachhaltiges Geschäftsmodell aufzubauen. Und genauso wie beim Begriff „Startup“, gibt es auch für den Begriff „KMU“ keine allgemein anerkannte Definition. In der EU gilt ein Unternehmen aber jedenfalls als KMU, wenn es weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigt und einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro oder eine Bilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro hat.

Ein KMU ist jedenfalls ein etabliertes Unternehmen mit einer gewissen, nachvollziehbaren Unternehmensgeschichte. KMU-Investor:innen haben demnach ein etwas geringeres (oder zumindest besser einschätzbares) Ausfallsrisiko, was sich auch in einem etwas geringerem Zinssatz bemerkbar macht. Zusammengefasst profitieren Investor:innen bei einer Investition in ein KMU auf CONDA von folgenden Zinssätzen:

  • Basiszinsen
  • Early Bird-Zinsen
  • Bonuszinsen
    Die Bonuszinsen sind im Prinzip Erfolgszinsen und werden, wie der Name schon sagt, dann ausgezahlt, wenn das KMU, in das investiert wurde erfolgreich ist. Bonuszinsen sind vom Ergebnis („EBITDA“) des jeweils vorangegangenen Geschäftsjahres abhängig. Die Höhe dieses Zinssatzes sowie die Formel zur Berechnung finden Sie ebenfalls jeweils im Nachrangdarlehensvertrag (unter Punkt 5.2.).

Wann werden Zinsen ausgezahlt?

In der Regel gibt es ein bis zwei Zinszahlungstermine pro Jahr. Diese sind selbstverständlich im jeweiligen nachrangdarlehensvertrag sowie auch auf den Crowdinvesting-Seiten vermerkt.

Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass Investor: innen, bei einem Investment mittels Nachrangdarlehen, qualifiziert nachrangig Anspruch auf diesen Zins haben. Das bedeutet, dass die Zinsen dann ausgeschüttet werden, wenn das EBITDA des Vorjahres nicht negativ ist, das Eigenkapital des Unternehmens positiv ist und der Fortbestand des Unternehmens nicht durch die Ausschüttung gefährdet wird.

Wenn eine oder mehrere dieser Voraussetzungen nicht erfüllt sind, wird der laufende Zins auf die nächste Periode, in der diese Voraussetzungen erfüllt werden, vorgetragen und mit dem Basiszinssatz verzinst.

Die erwartete durchschnittliche Verzinsung

Jetzt steht wahrscheinlich nur mehr eine Frage im Raum: was bitte ist denn nun die erwartete durchschnittliche Verzinsung und warum ist die so hoch?
Die Antwort: die erwartete durchschnittliche Verzinsung wird, auf Basis der Unternehmensplanzahlen, mittels einer (unverbindlichen) Hochrechnung berechnet. Vereinfacht gesagt ergeben sie Basiszinsen, zusammen mit der Unternehmenswertbeteiligung, zusammen die ausgewiesene durchschnittlich erwartete Verzinsung. Die detaillierte Berechnung finden CONDA-Investor: innen jeweils auf der Detailseite unter „Download: Beispielrechnung“ beim jeweiligen Crowdinvesting-Angebot.

Zusammengefasst: Zinsen sind nicht gleich Zinsen. Höhere Risiken werden mit höheren Zinsen vergütet. Achten Sie beim Investiere auf die ausgewiesenen Zinssätze. Vergleichen Sie Zinssätze jeweils nur innerhalb eines Beteiligungsmodelles. Und wie immer: Investieren ist mit Risiken verbunden, investieren Sie nur so viel, wie Sie auch bereit sind zu verlieren.


*“p.a.“ steht übrigens für „pro Jahr“ und wird verwendet, um anzugeben, dass der Zinssatz auf Jahresbasis berechnet wird. Zum Beispiel bedeutet ein Zinssatz von 5% p.a., dass die Zinsen auf das angelegte Kapital einmal im Jahr berechnet werden und 5% des angelegten Betrags betragen.


Wolfgang Heis

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Wolfgang Heis

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