#fragCONDA: Wie entwickelt sich die Crowdinvesting Szene in Europa?

#fragCONDA by Daniel Horak

Wenn man sich die Entwicklung der letzten Jahre ansieht, dann ist klar zu erkennen, dass sich alternative Finanzierungswege wie Crowdinvesting Schritt für Schritt durchsetzen und sich in der Finanzierungslandschaft etablieren. Hinzu kommen neue Trends wie Initial-Coin-Offerings (ICOs), welche eine ganze neue Dynamik in den Markt bringen, aber auch die gesamte Branche inkl. Banken vor viele Fragen und Herausforderungen stellt. In Summe sieht man jedoch, dass sowohl auf Seite der Projekte und Unternehmen, als auch auf der Seite der Investoren nach wie vor ein hoher Bedarf nach neuen Finanzierungs- und Investitionsmöglichkeiten besteht. In Europa zeigt gerade UK beeindruckend, was hier möglich ist und wie die Kombination aus liberaler Regulierung und hoher Akzeptanz in der Gesellschaft, zu rapidem Erfolg führen kann. Hier gibt es aber auch auf EU-Kommissionsebene diverse Initiativen um den Alternativfinanzierungsmarkt weiter zu beleben und Barrieren zu reduzieren.

Entwicklungen europäischer Crowdinvesting-Markt in den letzten 5 Jahren?

Nach den herausfordernden Anfangsjahren mit einem unsicheren regulatorischen Umfeld, einer Vielzahl an neuen Plattformen und dadurch auch einer großen Zersplitterung der Branche, sieht man nun verstärkte Professionalisierung und damit verbundene Konsolidierung. Auch gab es gerade in den letzten Jahren vermehrt Projekte, die scheiterten und damit auch Verluste für die Investoren. Natürlich ist dies in der Natur der Sache von Startup-Investments, zeigt aber auch wie wichtig es ist, als Investor sein Kapital zu streuen und nur solches zu nutzen, welches auch verloren gehen kann. Nichts desto trotz müssen hier die Plattformen weiter an Verbesserungen arbeiten und unbedingt die Rückmeldungen und Einwände der Investoren ernst nehmen, denn schließlich kann Crowdinvesting nur nachhaltig erfolgreich werden, wenn Unternehmen wachsen und Investoren finanziell profitieren.

Crowdinvesting-Schwerpunkte: Immobilien, KMUs und Startups – was setzt sich durch?

Die Herausforderungen im Startup-Investmentsegment und neue rechtliche Rahmenbedingungen (Alternativfinanzierungsgesetz in AT bzw. Kleinanlegerschutzgesetzt in DE) haben gerade 2016/17 zu einem rapiden Anstieg von Immobilienfinanzierungen geführt und dieser Trend dürfte sich auch weiter fortsetzen. Darüber hinaus entdecken auch immer mehr Klein- und Mittelständische Unternehmen Crowdinvesting als ergänzende Art der Finanzierung für sich. Wir sind fest davon überzeugt, dass es in diesem Bereich erhebliches Potential in ganz Europa gibt, da sich Unternehmen durch neue Regulierungen nach ergänzenden Kapitalquellen umsehen müssen – die Bank alleine reicht hier nicht mehr aus. Zukünftig gehen wir davon aus, dass das meiste Volumen im Immobilien- und KMU-Bereich finanziert werden wird und Startup-Finanzierungen die Würze in der Suppe bzw. im Investorenportfolio darstellen.

Sonderbeispiel UK – wie geht’s dort weiter?

Wie bereits erwähnt, zeigt UK und die dort ansässigen Plattformen, welches Potential im Bereich Alternativfinanzierungen steckt. Trotzdem kann man diesen Markt nicht eins-zu-eins mit dem Rest Europas vergleichen, denn UK hat eine lange Kapitalmarkttradition und ist hier den USA viel näher als Europa. Daher ist es in der breiten Gesellschaft viel üblicher, sein Geld abseits des Sparkontos und Bausparers zu veranlagen. Darüber hinaus gibt es diverse steuerliche Anreize (besonders im Startup-Bereich) welche Investition attraktiv machen. Auch der Markt an sich ist sehr liberal aufgestellt und bringt daher kaum Hürden für Plattformen und Unternehmen mit sich. Man kann Europa hier eigentlich in drei wesentliche Kategorien unterteilen: 1) Länder mit eigener, aber sehr liberaler Gesetzgebung wie etwa UK; 2) Länder mit eigenem „Crowdfunding-Gesetz“ und dem Versuch, einen Ausgleich zwischen Interessen der Unternehmen, Investoren und Plattformen zu finden – hierzu zählen etwa DE und AT; 3) Länder ohne spezifischen Gesetzen, Plattformen müssen hier primär darauf achten, nicht mit bestehenden Bank- und Kapitalmarktgesetzen in Konflikt zu kommen (etwa in SK oder SLO).

Welche Rolle hat CONDA im europäischen Crowdinvesting-Markt und wie geht es weiter?

Mit CONDA als Finanzierungsplattform sehen wir natürlich immer stärker den Schwerpunkt im KMU-Segment, wollen aber natürlich Startups und Immobilien nicht außen vor lassen. Für uns ist ein Mix an Investitionsmöglichkeiten wichtig und wir glauben fest daran, dass die richtige Mischung am Ende des Tages zu einem positiven Ergebnis beim Investor führt. Als europäische Plattform möchten wir natürliche weiterhin grenzüberschreitende Investments ermöglichen und hier auch zukünftig weitere Länder abdecken.

CONDA als Technologieanbieter – und hier setzen wir seit etwa 1,5 Jahren einen verstärkten Fokus – sieht sich als Vorreiter im Bereich des Alternativfinanzierungsmarktes. Hier setzen wir auf unser White-Label Angebot, mit welchem wir es auch anderen Unternehmen und Partnern ermöglichen wollen, eigene Plattformen für alternative Finanzierungsangebote zu schaffen und gleichzeitig im Netzwerk gemeinsam Synergien zu nutzen. Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass sich die Branche weiter professionalisieren und standardisieren wird, daher entwickeln wir eine Blockchain-basierte Infrastruktur, durch welche wir genau hier ein zusätzliches Angebot am Markt schaffen wollen. Ziel ist es, dass Investitionen dezentral und transparent verwaltet werden können und diese mittelfristig auch handelbar gemacht werden.

Und wie bereits erwähnt ist das Thema ICOs sehr nahe am Crowdfunding und –investing angesiedelt und durch den Aspekt der Blockchain-Technologie, welcher inhärent mit ICOs zusammenhängt, war es natürlich naheliegend, dass wir uns bei CONDA intensiver mit diesem Thema auseinandersetzen und uns schlussendlich dazu entschlossen haben, für CONDA selbst ein Initial-Coin-Offering zu lancieren. Ziel ist es hier, gemeinsam mit unserer Community, den Finanzmarkt der Zukunft zu kreieren.


Beitrag von

in CONDA-Blog-Post, InvestorInnen, UnternehmerInnen


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