Interview mit sleeperoo Gründerin & Geschäftsführerin Karen Löhnert

Wir möchten ein wenig hinter die Kulissen von sleeperoo schauen: Wie kamen Sie auf die Idee, sleeperoo zu gründen?

Die Nachfrage nach Erlebnisübernachtungen boomt und ich war schon immer persönlich ein Fan von solchen Angeboten –  von Tipi über Turm bis Baumhaus. Was mich gestört hat, war, dass man bei den einzelnen lokalen Angeboten nie wusste, was einen erwartet – es gab keinen Qualitätsstandard. Den wollte ich gepaart mit meinem persönlichen Nachhaltigkeitsanspruch schaffen, damit ein Gast heute im Museum und morgen auf der Seebrücke seine Erlebnisnacht verbringen kann und jedes Mal weiß, was ihn als Schlafstandard erwartet – so wie es in der Kettenhotellerie völlig normal ist.

Mit welcher fachlichen Kompetenz sind Sie in das Projekt gestartet, wie ist Ihr beruflicher Background?

Ich bin langjährig in der Tourismusindustrie tätig, von der Reisebürokette bis zum Reiseveranstalter – die letzten 12 Jahre als Geschäftsführerin bei einem internationalen Hoteltechnikdienstleister, danach bei den Jugendherbergen. In der ersten New Economy Welle habe ich schon einmal als Angestellte das Start-Up Leben ausprobiert bei einer Bietplattform und einem Anbieter einer Internet Booking Engine für touristische Produkte.

Warum setzen Sie auf Crowdfunding, anstatt sich einen Kredit oder Investor zu holen?

Wir sind mit einer soliden Bankfinanzierung gestartet und haben bereits einen Investor an Bord, der 15% der Anteile hält.

Da wir ein Produkt anbieten, das B2C verkauft wird, können wir im Crowdinvesting unseren jetzigen und potentiellen zukünftigen Gästen die Gelegenheit geben, sich direkt am Unternehmenserfolg zu beteiligen und so die Entwicklung unseres Unternehmens hautnah mitzuerleben. Dass die Idee von vielen verschiedenen Menschen getragen wird, gibt einfach ein gutes Gefühl.

Wie haben Sie Ihre Design|sleep Cubes entwickelt und wo produzieren Sie?

Die ersten Schritte sind wir zusammen mit der Hochschule in Wismar gegangen, dem Fachbereich Gestaltung. Der Dekan hat dort 19 Studenten des Abschlussjahrgangs Innenarchitektur und Design beauftragt, Modelle für ein Erlebnisbett zu entwickeln. Am Ende habe ich mit einem Absolventen der Hochschule, der bereits selbständig mit eigenem Studio ist, das Design fertig gestellt. Produziert haben wir zunächst bei einem Bootsbauer in Bremen, inzwischen bei einem Betrieb in Oldenburg in Ostholstein.  Es ist uns wichtig, die Produktion in unserer Nähe zu wissen, um alle Entwicklungsschritte unter Kontrolle zu haben.

Wie rekrutieren Sie die außergewöhnlichen Standorte, an denen sleeperoos für eine Saison aufgestellt werden?

Wir arbeiten im Moment im Schwerpunkt mit DMOs, den Destination Marketing Organisationen der touristischen Regionen, die uns wiederum Spots in ihrer Region empfehlen. Inzwischen rufen aber auch viele Orte von selbst bei uns an, die gerne ein sleeperoo bei sich aufstellen würden, um damit ihre Locations neu zu inszenieren, Storytelling zu machen oder ihren „Instagramfaktor“ zu steigern. Auch für die Ferienhotellerie sind wir ein interessanter Partner oder für Häuser mit Rooftops, auf denen man spannende Zusatzangebote im sleeperoo kreieren kann.

Erlebnisse & Aktivitäten sind ein Wachstumstrend in der Tourismusbranche – was unterscheidet sleeperoo von anderen Angeboten, die man derzeit auf dem Markt findet?

sleeperoo ist ein ganzheitliches Konzept, bestehend aus dem Cube, dem definierten Bewirtschaftungs- und Verpflegungsstandard und der eigenen Vertriebsplattform. Wir bieten als einziges Unternehmen ein flächendeckendes Angebot im Bereich Erlebnisübernachtungen mit erkennbaren Markenattributen. Damit sind wir ein interessanter Partner für touristische Regionen und Vertriebsplattformen, die auf der Suche nach spannendem Content sind.

Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Trend-Thema – können Sie uns aufzeigen, warum Sie sleeperoo als nachhaltigen Alltagsausstieg definieren?

Für uns ist Nachhaltigkeit eine Selbstverständlichkeit, die wir an jeder Stelle in das Produkt integrieren, wo immer es möglich ist. Das fängt bei den Ausstattungsmaterialien an und endet bei den entsprechenden Artikeln in unserer Chillbox. So gibt es z.B. Bambusfaserdecken bei uns oder Knabbereien aus getrockneten Früchten, die sonst weggeschmissen worden wären. Wir praktizieren das aber nicht mit dem erhobenen Öko-Zeigefinger, sondern versuchen unsere Gäste unterschwellig und mit Spaß an das Thema heranzuführen.

Können sleeperoos auch käuflich erworben werden?

Im Moment können Orte im Rahmen eines Franchiseangebotes für das Erlebnisnachtkonzept den Cube erwerben. Wir bekommen Nachfragen für Cubes aus den verschiedensten Ecken – von Festivalanbietern bis zu Spas. Daher haben wir ja gerade auf maschinelle Produktion umgestellt – um hier skalieren zu können in Bereiche, mit denen unser eigenes Konzept nicht konkurriert.

Wo sehen Sie sleeperoo in 5 (oder 10?) Jahren?

Wir möchten mit der Marke und dem Konzept international wachsen, daher haben wir bereits die .com Domain und die EU Markenrechte erworben. Die Vertriebsplattform wird gerade um weitere Channels aufgebohrt und wir haben mehre Anfragen von Partnern für Länderlizenzen. Von daher sehe ich sleeperoo als internationale Marke in den relevanten Feriendestinationen. Der Gast aus Deutschland, der sleeperoo aus seiner Heimat kennt, soll dann ein solches Angebot auch im Urlaub in anderen Ländern in Anspruch nehmen können.

➡️ Weitere Informationen zur Crowdinvesting-Kampagne gibt’s hier !


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